Sockelleisten auf Gehrung schneiden - so gelingt's wirklich sauber
Beim Zuschneiden von Sockelleisten gibt es eine Stelle, an der alle früher oder später hängen bleiben: die Ecken. Damit zwei Leisten sauber zusammentreffen und ein richtig schöner Übergang entsteht, brauchst Du einen präzisen Gehrungsschnitt. Klingt erstmal nach Profi-Handwerk, ist aber gar nicht so schwer, wenn man weiß, wie es geht.
In diesem Ratgeber zeigen wir Dir Schritt für Schritt, wie Du Sockelleisten korrekt auf Gehrung schneidest, worauf es beim Markieren ankommt und welches Werkzeug Dir die Arbeit wirklich erleichtert. Egal ob Du zum ersten Mal eine Leiste in der Hand hast oder einfach Dein Ergebnis verbessern möchtest: Nach diesem Guide klappt es sauber, bündig und stressfrei.
Vor dem Start: Vorbereitung und Verschnitt einplanen
Bevor Du zur Säge greifst, lohnt sich ein kurzer Blick auf die Basics. Sockelleisten reagieren auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit - vor allem, wenn sie aus Holz oder MDF bestehen. Deshalb sollten sie mindestens 72 Stunden in dem Raum liegen, in dem Du sie später montierst. So passen sie sich an das Raumklima an und verändern nach dem Zuschnitt nicht mehr ihre Form.
Ein zweiter Punkt, der oft unterschätzt wird: Verschnitt. Gerade beim Gehrungsschnitt gehen immer ein paar Zentimeter verloren. Plane deshalb beim Bestellen der Sockelleisten rund 10% extra ein. Damit bist Du abgesichert, falls ein Schnitt mal nicht perfekt sitzt oder Du ein Stück nacharbeiten musst. Im Leistenblitz-Shop kannst Du dafür einfach den Haken bei "+10 % Verschnitt" setzen - wir rechnen automatisch aus, wie viele Leisten Du brauchst.
Sobald Deine Leisten akklimatisiert sind, kannst Du mit dem Zuschneiden starten. Denk aber daran: Auch wenn es "nur" um schmale Leisten geht - Safety first! Trage unbedingt Handschuhe und eine Schutzbrille. Und wenn Du zum ersten Mal auf Gehrung schneidest, probier den Schnitt an einem Reststück aus.
Gehrung verstehen und Sockelleisten richtig anzeichnen
Ein sauberer Gehrungsschnitt beginnt nicht an der Säge, sondern beim Anzeichnen. Wenn Du später zwei Sockelleisten perfekt ineinandersetzen willst, musst Du vorher wissen, in welche Richtung der Schnitt verlaufen muss.
Eine Gehrung besteht aus zwei Leisten, die jeweils im 45-Grad-Winkel geschnitten werden und zusammen eine saubere Ecke bilden.
Damit dieser Winkel stimmt, legst Du die Sockelleiste immer zuerst an der Wand an. Halte sie dort fest, wo sie später montiert wird, und markiere mit einem Bleistift die Richtung des Schnitts.
Innenecke
Bei Innenecken sollen die Leisten in die Ecke hineinlaufen. Der hintere Teil ist länger, der vordere kürzer.
Außenecke
Bei Außenecken sollen die Leisten um die Ecke herumlaufen. Hier ist der vordere Teil länger, der hintere kürzer.
Merke: Die Sichtkante zeigt immer zur Ecke.
Exakt ausmessen - damit später nichts fehlt
Auch der sauberste Gehrungsschnitt bringt nichts, wenn die Sockelleiste am Ende zu kurz ist. Schneide deshalb zuerst eine Seite auf Gehrung und lege die Leiste dann wieder an die Wand, um die exakte Länge zu markieren.
Erst wenn diese Markierung sitzt, machst Du den zweiten Schnitt. So vermeidest Du unnötigen Materialverlust und sparst Dir spätere Korrekturen.
Arbeite Ecke für Ecke - das sorgt für Übersicht und verhindert, dass Leisten vertauscht werden.
Welche Säge eignet sich für den Gehrungsschnitt?
Die Wahl der richtigen Säge entscheidet darüber, wie sauber Deine Schnitte werden. Jede Säge hat ihre eigenen Stärken.
Kappsäge - die sauberste Lösung
Eine Kappsäge liefert schnelle und saubere Schnitte mit wenig Kraftaufwand. Mit einem feinen, scharfen Sägeblatt franst nichts aus. Falls Du keine besitzt: Baumärkte verleihen sie günstig.
Stichsäge und Handkreissäge
Die meisten Modelle lassen sich auf 45 Grad einstellen. Wichtig ist ein feines Sägeblatt und ein ruhiges Führen, da die Leiste frei geführt wird. Ideal, wenn Du Deine Maschine gut kennst.
Hand-Feinsäge und Gehrungslade
Eine Hand-Feinsäge mit Gehrungslade ist optimal für kleine Projekte. Die Gehrungslade führt das Sägeblatt im richtigen Winkel. Normale Sägen wie der Fuchsschwanz sind hierbei ungeeignet.
Wenn der Gehrungsschnitt nicht perfekt passt
Ein kleiner Spalt ist völlig normal und lässt sich leicht korrigieren. Acryl eignet sich ideal, da es überstreichbar ist. Einfach eine dünne Linie in den Spalt geben und mit dem Finger glattziehen. Noch leichter geht es, wenn der Finger vorher kurz in Wasser mit etwas Spülmittel getaucht wird.
Silikon ist nicht überstreichbar, dafür aber wasserfest und damit ideal für Feuchträume. Wähle es am besten direkt in der passenden Farbe und ziehe die Fuge sauber ab.
Sockelleisten ohne Gehrungsschnitt montieren
Wenn Du den Aufwand vermeiden möchtest, sind Innen- und Außenecken oder Ecktürme eine super Alternative. Einfach die Leisten gerade zuschneiden und die Ecke zwischen die Enden stecken.
Innen- und Außenecken
Innen- und Außenecken passend zu vielen Sockelleistenserien erhältlich. Sie verdecken den Übergang perfekt - ganz ohne Sägen.
Ecktürme
Ecktürme sind ideal für weiße Leisten. Kürzbar, überstreichbar und in vielen Höhen verfügbar. Einfach zwischen die Leisten setzen und befestigen.
Noch Fragen?
Wie finde ich heraus, in welche Richtung ich meine Sockelleisten auf Gehrung schneiden muss?
Die Schnitt-Richtung hängt immer von der Ecke ab, die Du bearbeiten möchtest. Bei einer Innenecke öffnen sich die Schrägen nach innen, bei einer Außenecke dagegen nach außen. Orientiere Dich dabei immer an der sichtbaren Kante der Sockelleisten: Sie zeigt beim Gehrungsschnitt stets in Richtung der Ecke.
Am einfachsten ist es, die Leiste direkt an die Wand zu halten und am Endpunkt einen kurzen schrägen Strich zu setzen. Dieser zeigt Dir später genau, wie die Leiste in der Säge liegen muss – so vermeidest Du Verwechslungen und sparst Dir mühseliges Nachmessen.
Was mache ich, wenn die Gehrung bei meinen Sockelleisten nicht bündig wird?
Keine Sorge – ein kleiner Spalt entsteht selbst bei erfahrenen Handwerkern. Wichtig ist, sie sauber zu schließen, damit der Übergang später harmonisch aussieht. Für Wohnräume eignet sich Acryl ideal: Es lässt sich leicht glätten, haftet gut und kann nach dem Trocknen in jeder gewünschten Farbe überstrichen werden.
Für Feuchträume oder Bereiche, die häufiger gereinigt werden, ist Silikon besser geeignet. Es ist zwar nicht überstreichbar, dafür aber wasserbeständig und langlebig. Wähle die Farbe hier direkt passend zur Leiste. Ziehe das Material anschließend mit einem leicht angefeuchteten Finger glatt, damit keine Wellen entstehen.
Kann ich Sockelleisten ohne Kappsäge auf Gehrung schneiden?
Ja, definitiv! Eine Kappsäge macht den Prozess zwar besonders einfach, aber Du bist nicht darauf angewiesen. Mit einer Stichsäge oder Handkreissäge kannst Du ebenfalls saubere Gehrungsschnitte setzen. Achte dabei unbedingt auf ein feines Sägeblatt und arbeite langsam, damit die Kanten nicht ausfransen.
Für kleinere Projekte oder wenn Du keine Elektrosäge zur Hand hast, reicht sogar eine Hand-Feinsäge mit Gehrungslade. Die Lade führt die Säge automatisch im richtigen Winkel und sorgt dafür, dass Dein Schnitt gerade bleibt – ideal für Anfänger und gelegentliche DIY-Projekte.
Welche Sockelleisten eignen sich am besten für Gehrungsschnitte?
Am angenehmsten zu schneiden sind Sockelleisten aus Holz oder MDF. Diese Materialien lassen sich gut führen, splittern kaum und ermöglichen besonders glatte Schnittkanten. Sie sind daher ideal, wenn Du Wert auf präzise Gehrungen legst.
Sockelleisten aus härteren Kunststoffen können ebenfalls auf Gehrung geschnitten werden, erfordern aber ein sehr feines, scharfes Sägeblatt und eine ruhige Hand.
Wie vermeide ich Ausfransungen beim Gehrungsschnitt meiner Sockelleisten?
Ausfransungen entstehen meist durch stumpfe oder zu grobe Sägeblätter. Verwende daher immer ein möglichst feines, scharfes Blatt. Achte darauf, gleichmäßig zu sägen und nicht zu schnell Druck aufzubauen – die Maschine oder Handsäge soll arbeiten, nicht Du.
Kann ich Ecken und Abschlüsse mit allen Sockelleisten kombinieren?
Viele unserer Sockelleisten-Serien haben passende Innen- und Außenecken oder Ecktürme im identischen Design.
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